Veranstaltung

Heidmann01

20. Juli 2014
15.00 Uhr
Verbrechen & Strafe
Performance von Dominique Heidmann

Im Rahmen der Ausstellung hortus semper vriens – Christiane Möbus und ihre Klasse

Mit anschließender Diskussion

 

„Die zweite Kategorie, alle und jeder, übertritt das Gesetz, sie sind Zerstörer, sie neigen jedenfalls dazu – je nach ihrer Fähigkeiten. Die Verbrechen dieser Menschen sind selbstverständlich relativ und verschiedenartig; meistenteils fordern sie in den unterschiedlichsten Manifestationen die Zerstörung des Bestehenden im Namen eines Besseren“

„Ungeachtet ihrer angeborenen Neigung zum Gehorchen bildet sich mancher von ihnen, einem gewissen, nicht einmal einer Kuh versagtem Spieltrieb folgend, ein, eine fortschrittliche Persönlichkeit zu sein, ein „Zerstörer“, und usurpiert ein „neues Wort“. Dabei werden die tatsächlich Neuen nicht gesehen und sogar als rückständig und niedrig gesinnt verachtet“

„Sie brauchen sich wirklich keine Sorgen machen, denn diese Menschen machen niemals große Sprünge. Für eine Entgleisung kann man ihnen bei Gelegenheit auf die Finger klopfen, um sie in die Schranken zu weisen, aber mehr ist nicht nötig; man braucht nicht einmal einen Exekutor: Sie züchtigen sich selbst, denn sie sind sehr tugendhaft; manche erweisen sich diesen Freundschaftsdienst, andere neigen zur Selbstkasteiung … Sie legen sich selbst allerlei öffentliche Bußen auf, das sieht gut aus und macht Eindruck“

„Es ist nicht meine Schuld. So ist es, und so wird es immer sein“

 

Textabschnitte aus der ersten und jüngsten deutschen Übersetzung von Fjodor Dostojewskis Roman unter dem Titel Verbrechen & Strafe (1921 von Alexander Eliasberg und 1994 von Swetlana Geier).

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