
Ausstellungseröffnung: Freitag, 4. Juni 2010 um 19 Uhr
Wir freuen uns sehr, Ihnen erstmals Werke der 1964 geborenen, in Berlin lebenden Künstlerin Gabriele-Maria Scheda vorzustellen. In der Studiogalerie präsentieren wir ihre größtenteils noch nie gezeigten Bronzeplastiken, Collagen und Fotomalereien.
Der Ausstellungstitel JETZT KOMM ICH ist gleichzeitig Schedas Leitsatz als auch Titel ihrer Serie großformatiger Collagen aus den Jahren 2007 bis 2009. In diesen überarbeitet sie autobiografisches Ausgangsmaterial, zumeist Schwarzweißfotografien aus ihrer Kindheit, mittels kalligrafischer Linien und Zeichen sowie verschiedensten Blüten, die sie unterschiedlichst auf den Originalen anordnet. Auch die großformatigen Fotografien MÄDCHEN / GLITZER / PENG sind bemalt mit Acryl, Glimmer, kalligrafischen Bewegungslinien, blauen Konturverstärkern etc. Sie zeigen Mädchen in Bewegung, beim Tanzen und Spielen – alle bewusst unscharf, Raum lassend für gestische Übermalung, die Bewegung und Ausdruck verstärkt.
Im Gegensatz zu diesen Arbeiten wirken ihre bildhauerischen Arbeiten verstörend und irritierend. In ihrem aktuellen Zyklus WACHEN – SEIN – TOT hat Scheda das „ewige Material“ bearbeitet und zu fragilen Bronzewesen umgeformt. Diese sind zwar figürlich, weisen aber keinen Bezug zur Realität auf. Sie sind Zeugnis von Schedas jahrelanger Beschäftigung mit Fabelwesen, Mischwesen zwischen Tier und Mensch und Gestalten, die halb Tier halb Pflanze sind. Wie in überlieferten Sagen, sprechen sie archetypisches Wissen in den Betrachtern an und erzählen ganz persönliche Geschichten. Durch ihre Formgebung und die bewusst taktile Oberfläche, fein oder grob und manchmal aufgerissen, erzeugen sie ambivalente Gefühle, rühren an ,stoßen ab, wirken verletzlich.
Karin Pott und Christina Parusel werden in die Ausstellung einführen.