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Eröffnung: Mittwoch, 31. Mai 2017, 19 Uhr
kuratiert von Marc Wellmann
mit Werken von:
Cercle d’Art des Travailleurs de Plantation Congolaise (CATPC)
Nadine Fecht
Ali Fitzgerald
Moritz Frei
Thorsten Goldberg
Christian Jankowski
Theo Ligthart
Michael Sailstorfer
Joshua Schwebel
Santiago Sierra
Jonas St. Michael
Pilvi Takala
„Wir sind an einen Punkt gekommen, wo der Markterfolg sämtliche Theorien ersetzt.“
(Michel Houellebecq, 2010)
Die Ausstellung versteht sich mit einem umfangreichen Begleitprogramm als Diskursplattform, um verschiedene Aspekte der Beziehung von künstlerischen Praxen zum gegenwärtigen Finanzsystem zu beleuchten und zu hinterfragen. Ökonomische Aspekte haben die Produktion und Rezeption von Kunst stets begleitet. Doch noch nie scheint das Medium derart von den Kräften des Marktes überformt und getrieben worden zu sein. Kunst und Kapital gehen enge Komplizenschaften ein, auf deren Basis das westliche Produkt „Contemporary Art“ weltweit verbreitet wird. Gezeigt werden im Haus am Lützowplatz Werke, die die zugrundeliegenden kapitalistischen Tauschstrukturen reflektieren, aufdecken oder auch als Konzept in sich tragen. Unter welchen Voraussetzungen wird Kunst produziert? Wie wird sie verbreitet und wahrgenommen? Wer sind ihre Adressaten? Wie wird symbolisches Kapital produziert und bei der Wertfindung eines Kunstwerks berücksichtigt? Wie verändert sich Kunst im Kontext herrschender Aufmerksamkeitsökonomie? Muss man als Künstler kreativ sein? Welche Parallelen gibt es zwischen dem freien Künstler und dem freien Unternehmer? Ist die Perpetuierung der Gegenwartskunst Folge unseres Finanz- und Konsumsystems? Diese und andere Fragen stehen gleichsam zwischen den Werken im Raum. Die gezeigten Arbeiten werden darauf jedoch selbst keine Antworten geben, sondern das Denken herausfordern und vielleicht auch beschleunigen. Mögliche Widersprüche, die sich aus der Zusammen- und Gegenüberstellung der Werke ergeben, sind einkalkuliert.
Mit großzügiger Unterstützung von:
Opening: Wedesnday, 31st of May 2017, 7 p.m.
Transactions – About the value of artistic labour
curated by Marc Wellmann
with works by:
Cercle d’Art des Travailleurs de Plantation Congolaise (CATPC)
Nadine Fecht
Ali Fitzgerald
Moritz Frei
Thorsten Goldberg
Christian Jankowski
Ligthart Enterprises
Michael Sailstorfer
Joshua Schwebel
Santiago Sierra
Jonas St. Michael
Pilvi Takala
„We’re at a point where success in market terms justifies and validates everything, replacing all the theories“
(Michel Houellebecq, 2010)
With a wide-ranging accompanying program, the exhibition offers a platform for discourse, aimed at illuminating and challenging various aspects of the relationship between artistic practices and the current financial system. Economic aspects have always belonged to the production and reception of art. But the medium never seems to have been reshaped and driven by the forces of the market to the extent we observe today. Art and capital enter close collusions, the basis on which the Western product of „Contemporary Art“ is distributed worldwide. Haus am Lützowplatz shows works that reflect, uncover, or even embody the underlying structures of capitalist exchange. What are the conditions under which art is produced? How is it distributed and perceived? Who are its recipients? How is symbolic capital produced and taken into account in determining the value of a work of art? How does art change in the context of the prevailing attention economy? Must you be creative as an artist? What parallels exist between the freelance artist and the independent entrepreneur? Is the perpetuation of contemporary art a result of our financial and consumer systems? Figuratively speaking, these and other questions are placed into the spaces between the works. The artworks on display will not offer answers as such, but challenge and maybe also accelerate thought processes. Potential contradictions arising from the arrangement and juxtaposition of the works are anticipated.
With generous support by:
Transactions – De la valeur du travail artistique
Du 1er juin au 20 août 2017
Commissaire d’exposition : Marc Wellmann
Avec les œuvres de :
Cercle d’Art des Travailleurs de Plantation Congolaise (CATPC)
Nadine Fecht
Ali Fitzgerald
Moritz Frei
Thorsten Goldberg
Christian Jankowski
Theo Ligthart
Michael Sailstorfer
Joshua Schwebel
Santiago Sierra
Jonas St. Michael
Pilvi Takala
„On en est à un point où le succès en termes de marché justifie et valide n’importe quoi, remplace toutes les théories“
(Michel Houellebecq, 2010)
Dotée d’un vaste programme, l’exposition s’entend comme une plateforme de discussions destinée à éclairer et remettre en question les différents aspects de la relation entre les pratiques artistiques et le système financier actuel. Les aspects économiques ont toujours accompagné la production et la réception de l’art. Le médium semble pourtant ne jamais avoir été autant remanié ou porté par les forces du marché qu’aujourd’hui. La complicité entre Art et Capital forme la base sur laquelle l’art contemporain en tant que produit occidental est mondialement diffusé. Haus am Lützowplatz expose des œuvres qui reflètent, démasquent, voire incarnent les structures sous-jacentes de l’échange capitaliste.
Quelles sont les conditions sous lesquelles l’art est produit ? Comment est-il distribué et perçu ? Qui sont les destinataires ? Comment le capital symbolique est-il produit et pris en compte pour déterminer la valeur d’une œuvre d’art ? Comment l’art se transforme-t-il dans le contexte d’une attention dominante de l’économie ? Devons-nous être aussi créatifs qu’un artiste ? Quels parallèles existe-t-il entre un artiste en freelance et un entrepreneur indépendant ? La pérennité de l’art contemporain est-elle le résultat de nos systèmes de finance et de consommation ? Les espaces entre les œuvres permettent de se poser ces questions parmi tant d’autres. Les œuvres montrées n’apportent pas de réponses en soi, mais elles mettent au défi la pensée et peuvent même assurément en accélérer le processus. Les éventuelles contradictions qui surviennent par rapport à la juxtaposition des œuvres et leur agencement ont été prévues.
Avec le soutien de :
Pressestimmen (Auswahl):
Tagesspiegel: „„Wo Kunst teuer ist, wird sie im Grunde abgelehnt“, schrieb der Kunsthistoriker Wolfgang Ullrich bereits 2003. Teure Kunst nähre bei sparsamen Menschen Ressentiments gegen sie und bei ihren Käufern ein „Gefühl von Sünde und Verschwendung“.“ (Claudia Wahjudi) Printausgabe, vom 2. Juli 2017, S.26
KUNSTFORUM International: „Die Freiheit oder das Besondere der Kunst hat nichts mit ihrer Ökonomie zu tun und entzieht sich dem Kalkül, das ist das Thema dieser Ausstellung.“ (Hermann Pfütze) Printausgabe, vom August-September 2017, Bd. 248/249
taz. die Tageszeitung: „Dass es teuer ist, macht manch Kunstwerk interessanter als sein Inhalt. Das Haus am Lützowplatz bringt in der Ausstellung „Transaktionen“ Künstler zusammen, die über Geld nachdenken“ (Katrin Bettina Müller) Zum Artikel
Berliner Morgenpost: „Mit viel Ironie werfen die dort versammelten Arbeiten ein Licht auf die zumeist nach außen hin unsichtbaren Mechanismen des Kunstmarktes, die bestimmen, welche Künstler reüssieren, welche Karrieren Erfolg haben.“ (Angela Hohmann) Zum Artikel
Gallerytalk: „Im Titel „Transaktionen – Über den Wert künstlerischer Arbeit“ der aktuellen Ausstellung im Haus am Lützowplatz ist bereits die doppelte Fragestellung vorweggenommen. Auf der einen Seite steht der allgemeine Wert von Arbeit als die finanzielle Entlohnung von Leistung im Form einer Transaktion von Geld, auf der Anderen der ideelle Wert von künstlerischem Schaffen im Sinn der gesellschaftlichen Wirkungskraft von Kunst.“ (Leonie Huber) Zum Interview
Banner Image: Santiago Sierra, „250 cm line tattooed on 6 paid people“
Havana, Cuba, 1999 (Video-Still)
© Santiago Sierra. VG Bild-Kunst, Bonn 2017
Programm zur Ausstellung
31. Mai 201719:00 Uhr
Ausstellungseröffnung
Transaktionen – Über den Wert künstlerischer Arbeit 15. Juni 2017
19:00 Uhr
Politik
Kunstgespräch mit Raimar Stange 29. Juni 2017
19:00 Uhr
Kritik
Kunstgespräch mit Jeni Fulton 06. Juli 2017
19:00 Uhr
Gesellschaft
Kunstgespräch mit Ellen Blumenstein 20. Juli 2017
19:00 Uhr
Fortschritt
Kunstgespräch mit Holm Friebe 19. August 2017
21:00 Uhr
Über Kreativität
Wolfgang Ullrich (Vortrag und Diskussion)