Eröffnung: Donnerstag, 20. Februar 2014, 19 Uhr
Göran Gnaudschun (*1971 in Potsdam) fotografiert seit 2010 am Berliner Alexanderplatz die Szene von jungen Ausreißern, Gestrandeten, Wohnungslosen, Punks und Selbstdarstellern. Es gibt Erfahrungen mit längeren Gefängnisaufenthalten, Drogen und viel Alkohol. Diese Menschen passen in die Raster der normalen Gesellschaft nicht hinein: weder in die der Arbeitswelt und oft auch nicht in die der sozialen Fürsorge. Kaum einer ist in Berlin aufgewachsen, viele wollten aus der Provinz fliehen, möglichst weit weg: neu sein, anonym sein, die weite Welt ohne einen Cent in der Tasche erleben.
Einige treiben sich immer für mehrere Monate in anderen Großstädten Deutschlands herum, andere wollten noch weiter, aber sitzen schon seit Jahren auf dem Alex.
Kinder werden schnell erwachsen und Erwachsene werden schnell alt. Gnaudschun portraitiert die Menschen dort, immer darauf bedacht, eine Form von fast verschüttet geglaubter Würde und von Intensität ans Licht zu bringen. Er fotografiert Situationen, in denen sich Symbolhaftes zeigt, er führt Interviews über die Lebenswege der Protagonisten und schreibt selbst Texte über die Sicht des Fotografen auf das vielschichtige Phänomen Alexanderplatz.
Alexanderplatz ist eine Arbeit, in der sich Text und Bild assoziativ ergänzen und die sehr subjektiv und nah über das Leben von jungen Menschen am Rand der Gesellschaft erzählt. Göran Gnaudschun hat für die Werkserie 2012 mit dem „Lotto Brandenburg Kunstpreis Fotografie Literatur“ ausgezeichnet worden.
Interview mit Adalbert Siniawski über das Projekt im Deutschlandfunk (21.11.2011)
Zur Ausstellung erscheint das Buch „Alexanderplatz“ in der Fotohof edition Salzburg, gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, die Stiftung Kulturwerk der VG BildKunst Bonn und die LAND BRANDENBURG LOTTO GmbH.
Göran Gnaudschun lebt als Bildender Künstler und freiberuflicher Fotograf in Potsdam. Er studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig von 1994 bis 2000 künstlerische Fotografie (Diplom), und von 2001 bis 2003 Bildende Kunst (Meisterschüler) bei Prof. Timm Rautert. Er ist Mitglied der „lux-fotografen“ und „BerlinPhotoWorkshops“.
Weitere Informationen zum Künslter finden Sie hier:
http://gnaudschun.de
Medienpartner der Ausstellung:
Pressestimmen (Auswahl):
Süddeutsche.de: Ein Ort der krassen Gegensätze, zudem höchst geschichtsträchtig, der russische Zar verlieh ihm einst seinen Namen, die Wende erlebte hier ihren ostdeutschen Höhepunkt, alles in allem vielleicht der typischste Platz Berlins. Womöglich ein Grund dafür, dass Göran Gnaudschun sein Buch nach ihm benannt hat, obwohl es ihm weniger um den Platz als um die Menschen dort geht. Ähnlich wie auch in Afred Döblins „Berlin Alexanderplatz“, Deutschlands berühmtestem Großstadtroman, der ebenfalls vom Lavieren durch prekäre Verhältnisse erzählt. (Ruth Schneeberger,)
http://www.sueddeutsche.de/panorama/punks-in-berlin-du-bist-alex-1.1918539
rbb/Stilbruch: Würdevoll – so hat der Fotograf Göran Gnaudschun die jungen Obdachlosen vom Alexanderplatz ins Bild gesetzt. (Yvonne von Kalinowsky)
Morgenpost: Göran Gnaudschun ist der Chronist vom Berliner Alex. Der Kampf ums Überleben, Wut und Verzweiflung sind die Spuren auf den Gesichtern jener Punks, Obdachlosen und Außenseiter vom Alexanderplatz, die Künstler Göran Gnaudschun porträtiert hat. (Angela Hohmann)
Tagesspiegel: Die Rumhänger vom Alexanderplatz Am Rand und mittendrin. Göran Gnaudschun fotografierte … auf dem Alexanderplatz. Jetzt zeigt das Haus am Lützowplatz seine Bilder. (Anne-Sophie Balzer)
Berliner Zeitung: Nichts in den Bildern ist anstößig, abstoßend. Und nichts geschönt. Gnaudschun zeigt die jungen Außenseiter inmitten der turbulenten, rastlosen, sich immer wieder neu erfindenden, magnetischen Stadt Berlin. (Ingeborg Ruthe)
Zitty: Mit der neuen Ausstellung unter Marc Wellmann zeigt sich, wohin das Haus am Lützowplatz steuert: „Alexanderplatz“, so der Titel, meint weniger eine Ortsangabe als ein soziales Milieu. Göran Gnaudschun hat von 2010 bis 2013 die Szene auf dem Alex mit der Kamera beobachtet. (Roland Berg)
http://www.zitty.de/alexanderplatz-2.html
Berlin Online: Mit „Alexanderplatz“ hat Gnaudschun ein ganzheitliches Werk geschaffen. Auf Augenhöhe fotografiert er die Bewohner des Platzes, doch auch der Text spielt eine große Rolle.
Berliner Woche: Seine Annäherung an dieses häufig sehr skeptische Milieu fand mit großer Empathie und aufrichtigem Interesse statt. Ein Gesicht und eine Stimme wollte er denen geben, die durchs Raster der Gesellschaft fallen. (Karen Noetzel)
loeildelaphotographie.com (français): L’Alexanderplatz (« l’Alex » comme l’appellent les Berlinois), située au centre de la capitale allemande, est traversée chaque jour par des centaines de milliers de personnes en surface et sous terre. … C’est sur cette place pleine de vies anonymes qu’a pris le temps de s’arrêter le photographe Göran Gnaudschun. (Eva Gravayat)
http://www.loeildelaphotographie.com/fr/2014/03/19/goran-gnaudschun-alexanderplatz
loeildelaphotographie.com (English): Every day, hundreds of thousands of people pass through Alexanderplatz. Located in the center of Berlin, it’s the city’s major public transportation hub, surrounded by offices, shopping malls, hotels and administrative buildings, some from the 1960s, which remain powerful symbols of socialist architecture. At the time, Alexanderplatz was the center of East Berlin. (Eva Gravayat)
http://www.loeildelaphotographie.com/2014/03/19/goran-gnaudschun-alexanderplatz
Photography Now
http://www.photography-now.com/institution/exhibitions/haus-am-luetzowplatz
Art in Berlin
http://www.art-in-berlin.de/ausstellungs-text.php?id=1739
Tagesspiegel online Bildergalerie.
Flux FM
http://www.fluxfm.de/nachmittag-egotronic-jarle-bernhoft-und-goeran-gnaudschun/