
Eröffnung: Donnerstag, 11. Mai 2017
Mit dem Berliner Künstler Michael Pohl (*1981) setzt das Haus am Lützowplatz die im letzen Jahr begonnene Reihe der Hofskulpturen fort.
Die neue, ortsspezifisch entwickelte Arbeit trägt den Titel „Haus am Haus am Lützowplatz“. Dabei handelt es sich um eine detailgenaue Foto-Skulptur des Gebäudes im Maßstab 1:20, die für die Dauer von fünf Monaten eine Interaktionen mit den anderen Ausstellungsprojekten im HaL eingehen wird.
Zur Einweihung der Skulptur und Beginn einer geplanten Serie von „Iterationen“ hat der Lyriker Florian Liesegang (*1985, lebt in Leipzig) ein lettristisches Werk beigesteuert, das auf Christian Jankowskis Installation an der Fassade des Hauses Bezug nimmt. Dabei wurde ein neuronales Netz mit Texten sowohl über Jankowskis Werk als auch das Haus am Lützowplatz und seine Geschichte gefüttert, welches daraus Wortkonstrukte generierte, die sich stilistisch an die Fassadenarbeit anlehnen.
Iteration 2 („eeeeeeeeeee“) wurde in Kooperation mit Fritz Bornstück (*1981, lebt in Berlin) gestaltet, welcher eine von Großstadtarchitektur und nächtlichen Filmszenen auf Hochausdächern inspirierte Konstruktion entwickelte, die an klassische beleuchtete Reklameschilder erinnert. In der Dämmerung tauchte die mit vielen kleinen Details versehene Erweiterung die des Hauses den Innenhof in tiefrotes Licht.
Der US-amerikanische Maler Nicholas Norris (*1991, lebt in Berlin und New York) entwickelte für die dritte Iteration ein System zur malerischen Bearbeitung der Geböudeinstallation. „Yucca Motel“ führt verschiedene malerische Strategien aus Norris‘ abstrakt-gegenständlichem Werk zusammen, um die am Objekt leergelassenen Flächen, die ursprünglich einfach schwarz waren, umzugestalten und so auch den maßstäblich-räumlichen Kontext der Skulptur aufzubrechen.
„Areal“ war die vierte Iteration des Haus am Haus am Lützowplatz, entworfen von der Bildhauerin Caroline Bayer (*1973, lebt in Berlin). Ausgehend von den Plänen des Katasteramts über die Grundstücksflächen in der direkten Umgebung entwarf sie eine dreidimensionale Interpretation dieser Daten, die die gebäudeskulptur gleichzeitig erweitert, aber auch eingrenzt. Eine Flagge, die die Flächenverhältnisse vor Ort noch einmal anders interpretiert aufnimmt, bricht den sachlich klaren Kontext wieder etwas auf und stellt diesem etwas „Bewegliches“ entgegen.
Mit der fünften und letzten Iteration „a speculative storm“ der Medienkünstlerin Gisa Pantel (*1988, lebt in Kopenhagen) wurde die Skulptur zur Bühne einer Soundinstallation, die als eine Art Hörspiel sich dem Berliner Immobilen- und Spekualtionswahn näherte und mit einigem Humor eine Situation aufbaute, in der künstlerische Protagonisten sich vergeblich gegen die Umgestaltung ihrer Umgebung wehren.
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