Das Haus am Lützowplatz feiert in diesem Jahr sein vierzigjähriges Bestehen als Fördererkreis Kulturzentrum Berlin e.V.
Die für die Jubiläumsausstellung getroffene Auswahl an Arbeiten von acht Künstlern, die im Lauf der Jahre mindestens einmal hier ausgestellt haben – Elvira Bach, William N. Copley, Dorothy Iannone, Konrad Klapheck, Bernd Koberling, Mario Merz, Katharina Sieverding und Emmett Williams – kann zwar vier Jahrzehnte Ausstellungstätigkeit nicht erschöpfend dokumentieren. Da jedoch alle acht Künstler für unterschiedliche Aspekte der Ausstellungspraxis des Haus am Lützowplatz stehen – ob für eine bestimmte Ausstellungsreihe oder eine Künstler-generation, die im Haus am Lützowplatz eine besonders große Präsenz gezeigt hat –, bietet die Ausstellung die Möglichkeiten einer umfassenden Erinnerung an ein weites Spektrum der über die Jahre geleisteten Arbeit: Die Konrad Klapheck-Ausstellung von 1964 etwa war die erste vielbeachtete seit Bestehen des Fördererkreises, Bernd Koberling hatte hier 1968 seine erste große Einzelausstellung, und Mario Merz, stellvertretend für eine ganze Reihe von DAAD-Stipendiaten, die hier ausgestellt haben, zeigte 1974 seine DAAD-Abschiedsausstellung. Iannone, Copley, Williams stehen für eine Künstlergeneration, deren Arbeit seit den siebziger Jahren kontinuierlich ausgestellt worden ist, und Prof. Katharina Sieverding, UdK Berlin, hat hier 2002 mit ihrer Klasse im Rahmen der seit den neunziger Jahren bestehenden Reihe „…and students“ ausgestellt.
Was dazu fast alle der ausgewählten Künstler eint, ist eine lange, zum Teil bis heute anhaltende Verbindung zum Haus am Lützowplatz. Mit der Auswahl von zwei Arbeiten pro Künstler, jeweils einer älteren, bereits hier gezeigten, und einer neueren, bisweilen erst kürzlich entstandenen, soll dieser Bindung Rechnung getragen und das Augenmerk zudem auf die gegenwärtige Arbeit des Haus am Lützowplatz gelenkt werden.
Einen reinen Gegenwartsbezug wird die während der Laufzeit der Ausstellung in der Studiogalerie installierte „girls art club lounge“ bieten, die mit Arbeiten von Danielle de Picciotto, Betty Stürmer, Astrid Küver und Maria-Leena Räihälä vier Künstlerinnen präsentiert, welche innerhalb der letzten zehn Jahre in der Studiogalerie ausgestellt haben. Die Entwicklung der Club Art in Berlin haben sie zum Teil entscheidend geprägt und gelten heute neben ihrer künstlerischen Arbeit in anderen Bereichen auch als wichtige Protagonistinnen der Berliner Clubkultur.
Die Ausstellung wird gefördert von der KulturStiftung der Länder. Es erscheint ein Katalog.
Coverbild: Konrad Klapheck, Die Forderungen der Moral, 1982.