Jan Muche ist ein Konstrukteur. Ausgehend von Industriefotografien aus dem frühen 20. Jahrhundert entwickelt er aus Lineaturen, Balken und farbigen Zonen hochkomplexe Bildapparaturen, die jedoch keinem sichtbaren Produktionszweck unterliegen. Es handelt sich um architektonische Details – um Inneneinblicke in das Getriebe der Bilder selbst. Jan Muche legt unzählige farbige Schichten und Lasuren aus Tusche über einzelne Bildkompartimente, so dass eine Patina entsteht. Der Aspekt der Zeitlichkeit kommt ins Spiel. Einerseits, weil die Oberflächenablagerungen den aktualen Malprozess vergegenwärtigen; anderseits, weil der Verdunkelungseffekt der Tuschelasuren zugleich einen Alterungsprozess des Bildes evoziert, der die Unschärfe einzelner Bildelemente zu erklären scheint.
Parallel zu den Gemälden baut Jan Muche miniaturartige Skulpturen aus gelb gefärbten Holzstäben, die im Gegensatz zu den Bildmaschinerien zart und zerbrechlich wirken. Auch erfolgt das Herangehen an die Skulpturen bewusst ohne Vorentwurf und mit spielerischer Leichtigkeit. Funktionalität und statische Ausgewogenheit bleiben außer Acht. Der Künstler lässt sich überraschen von dem, was sich konstruktiv entwickelt. Einige dieser Modelle sollen im realen Raum realisiert werden.
Zur Pressemitteilung der IG Metall
Seit 2014 kooperiert das Haus am Lützowplatz mit dem IG Metall Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen und verantwortet zweimal im Jahr die Ausstellungen in dem 1929/30 von Erich Mendelsohn errichteten Haus des Deutschen Metallarbeiterverbandes an der Alten Jakobstraße.
Ausstellungsraum der IG Metall
Alte Jakobstraße 149
10969 Berlin
Öffnungszeiten:
Mo – Do von 9:00 bis 18:00 Uhr
Fr von 9:00 bis 14:30 Uhr
Eintritt frei
Bannerbild: Jan Muche – OT – 2016 – 200 x 210cm – Acryl, Tusche und Bootslack auf Leinwand