
Eröffnung: Donnerstag, 10. Juli 2014, 19 Uhr.
Es sprechen:
Klaus Uwe Benneter, für den Vorstand
Dr. Marc Wellmann, Künstlerischer Leiter
Mit Werken von:
Samuel Ash
Julien Borno
Daniel Chluba
Cathy Cocat
Lisa Drost
Jonas Maria Droste
Giulia Giannola
Anja Gieschler
Florian Goldmann
Charlotte Gröbig
Dominique Heidmann
Anna Herrmann
Maud Janecke
Azusa Kuno
Tamar Magradze
Christiane Möbus
Lisa Peters
Birte Reinhardt
Anissa Taibi
Katharina von Hagenow
Greta Warnken
Tim Wulff
Im Sommer 2014 beendet Christiane Möbus ihre Lehrtätigkeit an der Universität der Künste Berlin. Aus diesem Anlass zeigt das Haus am Lützowplatz die Ausstellung hortus semper virens mit Werken ihrer letzten Klasse sowie von Meisterschülern und Meisterschülerinnen. Christiane Möbus, die ebenfalls mit einem Werk in der Ausstellung vertreten ist, blickt zurück auf eine insgesamt 35jährige Lehrtätigkeit. Von 1979 bis 1981 übernahm sie einen Lehrauftrag an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, an der sie selbst von 1966 bis 1970 bei Emil Cimiotti studiert hatte. 1981/82 erhielt sie eine Gastprofessur an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg, worauf 1982 die Berufung als Professorin an die HBK Braunschweig erfolgte. Nach einer Gastprofessur an der Kunsthochschule Valand der Universität Göteborg 1989/90 wechselte Christiane Möbus durch die Initiative von Michael Schoenholtz im Frühjahr 1990 auf einen Lehrstuhl für Bildhauerei an die damalige Hochschule der Künste Berlin, die seit 2001 den Titel Universität der Künste trägt. Christiane Möbus unterrichtete als Professorin eine Reihe mittlerweile namhafte Künstler wie unter anderem Silva Agostini, Tina Born, Karin Brunnermeier, Peter Dobroschke, Niki Elbe, Ha Cha Youn, Bertram Hasenauer, Eliana Heredia, Andreas Koch, Alicja Kwade, Marta Leite, Susanne Lorenz, André Marose, Susanne Ring, Nada Sebestyén, Rainer Splitt, Celina Gonzalez Sueyro, Asli Sungu, Anita Tarnutzer, Philip Topoloavac, Sophie-Therese Trenka-Dalton, Jorinde Voigt oder Markus Wirthmann. Celina Gonzalez Sueyro hat als Projektleiterin dem Ausstellungsprojekt im Haus am Lützowplatz wesentliche Impulse verliehen.
Christiane Möbus ist eine engagierte und empathische Lehrerin, die ihren Studenten mit größtmöglicher Offenheit begegnet. Ihre Klassen repräsentieren einen gleichfalls offenen beziehungsweise erweiterten Begriff von Skulptur, der sich auf verschiedene Medien und Arbeitsweisen erstreckt. Als sozusagen kleinsten gemeinsamen Nenner lässt sich möglicherweise eine ähnliche künstlerische Haltung im Hinblick auf das Interesse am Narrativen und der konzeptionellen Überformung von Materialien und Fundstücken benennen. Christiane Möbus‘ einzigartige künstlerische Position, die sich von Beginn ihrer Karriere an jeglicher Kategorisierung oder Eingruppierung verweigerte, speist sich neben einer präzisen Beobachtungsgabe vor allem aus einer spielerischen Leichtigkeit und den transformativen Kräften des – zum Teil auch abgründigen – Humors. Hierin folgen oder ähneln viele ihrer Studenten Christiane Möbus.
Der Titel der Ausstellung ist das Ergebnis eines längeren Diskussionsprozesses zwischen der Professorin und ihrer Klasse. Er lautet in freier Übersetzung „immergrüner Garten“ und nimmt Bezug auf eine gleichnamige Publikation des Botanikers und Zeichners Johann Simon von Kerner (1755-1830), deren erste Ausgabe 1795 in Stuttgart erschien. Bis 1829 publizierte von Kerner in mehreren Lieferungen ein umfassendes Tafelwerk, das über 700 heimische Nutz- und Gartenpflanzen zeigt. Von Kerners sowohl künstlerische als auch wissenschaftliche Fertigkeiten wurden unter anderen von Alexander von Humboldt wahrgenommen, der ihn einlud, an einer Weltumsegelung teilzunehmen, wozu es jedoch nie kam. In Kombination mit dem ebenfalls zusammen mit der Klasse ausgewählten Archivbild des zerstörten Lützowplatzes, mit der Ruine von Otto Lessings Herkulesbrunnen öffnet sich ein grundsätzlich positiv gestimmter Assoziationsraum. Zwei Frauen pflegen im Frühling 1946 ein nach Kriegsende angelegtes Feld: In jedem Ende steckt auch ein Anfang.
Das Projekt von Christiane Möbus und ihrer Klasse ist nunmehr die 13. Ausstellung, die im Format „Professor and Students“ im Haus am Lützowplatz stattfindet. Die Reihe wurde 1995 von der früheren Künstlerischen Leiterin, Karin Pott, begründet und beinhaltete bislang Kooperationen mit unter anderen Manfred Pernice (2013), Valérie Favre (2010), Tony Cragg (2006), Ulay (2004), Katharina Sieverding (2003), Rebecca Horn (2001), Marina Abramović (1999), Leiko Ikemura (1998) und Wolfgang Peuker (1995). Das Konzept sieht die Präsentation von Arbeiten von Professoren unterschiedlicher Kunsthochschulen mit ihren StudentInnen in einer gemeinschaftlich erarbeiteten Gruppenausstellung vor. Bislang gab es Kooperationen mit der Kunsthochschule Weißensee (1995), der Hochschule für Bildende Künste, Städelschule, Frankfurt a.M. (1995), der HdK/UdK Berlin (1998, 2001, 2003, 2006, 2010, 2013), der Kunsthochschule Braunschweig (1999), der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (2004), der Sheffield Hallam University (2005) sowie der Akademie der Künste Posen (2007). Neben der Sichtbarmachung von Unterschieden und Parallelen zwischen den Lehrenden und Studierenden steht dabei ein generationsübergreifender Dialog im Zentrum des Formats, der auch Fragen nach der Lehrbarkeit und Professionalisierung von Kunst aufwirft.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit freundlicher Unterstützung der UdK Berlin.
Coverbild:
Lützowplatz, Frühling 1946
Foto: Erich Krüger, Bundesarchiv, Bild 183-1985-0828-501 / CC-BY-SA
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