
Das Haus am Lützowplatz zeigt unter dem Titel Dreißig Ansichten über Berge großformatige Ölbilder und schwarz-weiß Zeichnungen von Nino Malfatti. Die großen Bergbilder sind in Berlin zum ersten Mal zu sehen.
In den 60er und 70er Jahren zählte Nino Malfatti zu den „Berliner Realisten“ im Westen der Stadt.
Dennoch war er – vielleicht auch dadurch bedingt, dass er Österreicher ist – ein Außenseiter und hatte sich nicht dem politischen Realismus verschrieben.
Kleiderbügel und Schuhspanner, penibel geordnet, waren ihm Anlaß für seine Malleidenschaft.
Nino Malfatti hat sich in seinen Bildern die Möglichkeit geschaffen, in den Bergen zu sein, auch wenn um sein Berliner Atelier die Autos brausen. Beim Malen erwandert er sich ein zweites Mal seine Berge, durchlebt alle Empfindungen wiederholt. Die Bilder spiegeln seine Begeisterung für die Natur und die Formationen der Steine wider. Was haben die Berge in der Stadt zu suchen?
Er hat sein Thema gefunden:
Er hat sich losgelöst von den Gegenständen der Zivilisation und malt, was er liebt.
Er bekennt sich zu seiner Leidenschaft, dem Bergsteigen und zur Natur, die neben dem Malen gleichwertig steht.
Nino Malfatti malt die Berge in ihrer Unberührtheit, Einsamkeit und als Ort, an dem wir mit uns und der Schöpfung eins sein können.
Berge können auch Fluchtwege sein, bilden Grenzen zwischen Völkern, sind Hindernisse, sind Herausforderungen für Bergsteiger, aus ihnen entspringen lebenswichtige Quellen, um die gekämpft wird. Gletscher sind Maßstab für unsere Umweltverschmutzung und unseren Umgang mit dem Lebensraum Natur.