Aktuelle und ehemalige StipendiatInnen der Friedrich-Ebert-Stiftung zeigen achtzehn unterschiedliche Positionen in den verschiedensten künstlerischen Medien aus dem Spannungsfeld zwischen Kunst und Politik.
Ist Kunst immer „eine Art Aufruhr“, wie Picasso sie einst bezeichnete, oder kann sie sich erlauben, sich ihrer gesellschaftlichen und politischen Verstricktheit zu entziehen?
„Eine Art Aufruhr“ hinterfragt das Verhältnis zwischen Kunst und Politik auf kritische und vielschichtige Weise und schlägt aus der Perspektive der künstlerischen Praxis neue Sichtweisen auf das Spannungsfeld zwischen Kunst und Politik vor.
Das Begleitprogramm zur Ausstellung sowie weitere Informationen entnehmen Sie bitte der beigelegten Flyer oder unserem Blog unter
http://eineartaufruhr.wordpress.com/
DIE IDEE, eine Ausstellung zum Spannungsfeld zwischen Kunst und Politik zu zeigen, entstand auf dem Jahrestreffen des Arbeitskreises Kultur der StipendiatInnen der Friedrich- Ebert- Stiftung (FES) im Januar 2010. Der stipendiatische Arbeitskreis Kultur vereint eine große Zahl von Kulturschaffenden aus allen Sparten und Bereichen der Bildenden und Darstellenden Künste, sowie der Musik, der Literatur, oder der Kulturwissenschaften.
Wie lassen sich die Ideen von künstlerischer Freiheit und politischem Engagement miteinander vereinen? Sind sie überhaupt einander entgegen gesetzt? Ist eine Entscheidung zwischen künstlerischer und politischer Arbeit notwendig? Und welche Rolle spielt die künstlerische Tätigkeit in einer politischen Stiftung? Ist nicht allein dieses Unterfangen, eine Ausstellung zu Kunst und Politik zu zeigen, ein schwieriges bis unmögliches, wenn man sich in den Netzwerken einer politischen Stiftung bewegt? Kann man so noch offen über Kunst und Politik diskutieren, ohne dass ein politischer Konsens vorweggenommen wird? Kann die Schau, nicht nur in ihren einzelnen künstlerischen Positionen, sondern auch in der Fragestellung der Konzipierung, frei von inhaltlichen Scheuklappen sein?
Obwohl die Ausstellung nicht für sich in Anspruch nehmen will, die Rolle der Künste in politischen Stiftungen zu diskutieren, so bietet doch die Fragestellung nach dem Spannungsverhältnis von Kunst und Politik grade auf dem Fundament einer politischen Stiftung eine Vielzahl on Ansatzpunkten.
Ehemalige und aktuelle kulturschaffende StipendiatInnen der FES stellen sich immer wieder neu den vier Fragen, die auch die Konzeption der Ausstellung strukturieren:
1)Steht Kunst immer im gesellschaftlichen Kontext und ist demnach politisch?
2) Wie frei und unabhängig sind Kulturschaffende von der Gesellschaft?
3) Welche Perspektiven bietet die Kunst für die Politik?
4) Welche Grenzen sind der Kunst durch und in der Politik gesetzt?
Endgültig formulierte Antworten auf die sich aufdrängenden Fragen zu formulieren, liegt nicht im Interesse der Ausstellung. Wir wollen diese Fragen aufwerfen, wir wollen sie von verschiedenen Standpunkten beleuchten, neu stellen und kritisch hinterfragen. Dabei kann man nicht die Füße still halten. Diese Fragen stören auf. Sie werden Eine Art Aufruhr.
Ausgestellte Künstlerinnen:
Zaki Al Maboren, *1959 in Artul, Sudan
Katharina Bauer, *1956 in Wetter
Johannes Stein, *1977 in Frankenberg
Sarah Bonnert, *1984 in Gießen
Jenny Brockmann, *1976 in Berlin
Sabine Falk, *1967 in Kiel
Pavel Franzusov, *1980 in Kiew
Hiltrud Gauf, *1968 in Köln
Wolfgang Hahn, *1953 in Anrath am Niederrhein
Mona Hakimi-Schüler, *1977 in Teheran, Iran
Jianping He, *1973 in Zhejiang, China
Ezgi Kilincaslan, *1973 in Besni, Türkei
Marie Kirchner, *1980 in Lübeck
Felix Koltermann, *1979 in Wittlich
Sebastian Mühl, *1981 in Zwickau
Matthias Nebel, *1984 in München
Laura Popplow, *1983 in Frankfurt am Main
Johannes Sebastian Voit, *1980 in Nürnberg
Susanne Wolbers, *1987 in Saarbrücken