Zeit seines Lebens ist der 1949 in Singen am Hohntwiel geborene Künstler Friedemann Hahn begeisterter Filmliebhaber und – kenner. Die künstlerische Auseinandersetzung und farbliche Mystifikation von Filmhelden bescherte ihm bereits in den siebziger Jahren erste Erfolge als Maler.
Humphrey Bogart, Lara Turner, Greta Garbo und viele andere entledigt Hahn ihrer filmischen Einbettung und transportiert sie in seine Bildwelten. In typischer Mimik und Gestik ordnet er diese vor mit raschen pastosen Pinselzügen aufgetragenem Grund an.
Neue Farb- und Formstrukturen entstehen und setzen die Portraitierten in einen veränderten symbolischen Bedeutungsrahmen. Dabei gelingt es Hahn trotz leuchtender Bildhintergründe und heller Farbpalette, die Stimmung der Filmszenen in seine Gemälde zu überführen. Die Hauptdarsteller des film noir lässt er vor Farbflächen agieren, die stimmungsprägend verwendet werden. Die eigenwillige Ausschnitt- und Farbwahl evoziert – ganz gemäß den Grundsätzen des film noir – ein Klima der Bedrückung. Hahns Faszination für die lasterhaften und oft moralisch fragwürdig agierenden (Anti)Helden dieses Genres hält bis heute.
Mittelweile kann Friedemann Hahn, der seit 1991 eine Professur für Malerei an der Akademie für Bildende Künste an der Johannes Gutenberg – Universität in Mainz inne hat, auf ein opulentes malerisches Werk zurückblicken. Zahlreiche nationale und internationale Ausstellungen würdigten seine künstlerische Arbeit.
Trotz dieser beachtlichen Erfolge sind die Arbeiten von Friedemann Hahn erst dreimal, 1978, 1999 und 2004, in Berlin zu sehen gewesen. Wir freuen uns sehr, diese Lücke schließen und sein Werk der Berliner Öffentlichkeit vorstellen zu können.
In der Ausstellung im Haus am Lützowplatz werden wir ca. 20 Gemälde von Friedemann Hahn zeigen. Es sprechen: Dr. Thomas Veit für den Vorstand Peter Lang, Einführung in das Werk Friedemann Hahns. Zur Ausstellung erscheint eine umfangreiche Monographie.