Das Haus am Lützowplatz zeigt in der Ausstellung „GO“ von Matthias Deumlich Objekte, Klanginstallationen und Videoarbeiten aus 10 Jahren seines künstlerischen Schaffens. Im Zentrum stehen die erst für die Ausstellungen entstandenen, für die Räumlichkeiten des Hauses am Lützowplatz konzipierten Videoklangtische.
Matthias Deumlich wurde 1962 in Berlin geboren und von 1981 bis 1984 im Buch- und Offsetdruck ausgebildet. Von 1984 bis 1986 absolvierte er eine Schlagzeugausbildung in Köln und kehre 1986 nach Berlin zurück. Von 1990 bis 1997 studierte er an der HdK in Berlin und wurde Meisterschüler von Rebecca Horn. 1997 war Deumlich Gastdozent an der Universität Frankfurt/Main, 1997 und 2001 arbeitete er als Assistent von Ingeborg Lüscher.
In den vergangenen 10 Jahren wurden Arbeiten von Matthias Deumlich in zahlreichen Ausstellungen gezeigt. Seine erste wichtige Ausstellungsbeteiligung war 1992 die Teilnahme an dem Projekt „37 Räume“ in den Berliner Kunstwerken, auf die bereits 1993 die Einzelausstellung „Bewegte Objekte“, ebenfalls in den Kunstwerken Berlin, folgte. Von seinen zahlreichen weiteren Einzelausstellungen sei nur auf „Verschwörung der Gedanken“ (1995, Essen, Galerie Marre und Dahms), „Die spröde Flut“ (1999, Berlin, singuhr hörgalerie in parochial, Parochialkirche) und „Willkommen in Absen/c/ity“ (2000, Berlin, Soundfestival der Akademie der Künste) verwiesen. Wichtige Gruppenausstellungen waren etwa „Jahresgaben“ (1995, Hannover, Kestnergesellschaft), „Kunst für Otto Dix“ (1996, Berlin, Stiftung Nationalgalerie) und „almost done“ mit Sol LeWitt und Yoko Ono (2000, Berlin, Stiftung Starke).
Seinem ersten großen öffentlichen Auftrag, der Klanginstallation „Wasserfiligrane“ (2000) für den Skulpturenpark des Max-Delbrück-Centrums in Berlin, folgt in diesem Jahr die Realisierung einer Gedenkwand für die Straße der Nationen des ehemaligen Konzentrationslagers Ravensbrück.
„GO“ – die für Haus am Lützowplatz erarbeitete Ausstellung zeigt neben einem Querschnitt durch die letzten 10 Schaffenskahre des Künstlers besonders den heutigen Stand seiner Kunst. Matthias Deumlich operiert mit einer Vielzahl von künstlerischen und technischen Medien, mit denen er äußerst suggestive Eindrücke erzielt. Zentral in seinem Werk ist die Modifikation von Zuständen und die – teils stillgelegte, teils beschleunigte – Dynamik von Gegenständen. DIe sichtbare, aus einer Metamorphose des Klangs hervorgegangene Bewegung von Objekten und die daraus resultierende Klangmodulation ist nur eines von Deumlichs künstlerischen Themen. Immer ist es der Gedanke der Abhängigkeit und Inbeziehungsetzen von Licht, Klang und Gegenständen, der seine Arbeiten durchzieht. Das Zusammenspiel von Collagen gesprochener Klangfetzen, denen der Zufall des Aufeinandertreffens eine eigene Poesie verleiht, und von Lichtprojektionen mit verfremdeten Effekten lassen fiktive Räume, Gedankenräume entstehen. In ihnen werden Phänomene der Wahrnehmung neu definiert und erfahrbar gemacht.