
In der Studiogalerie zeigen wir ca. 20 Lichtboxen der 1948 in Bentheim geborenen Künstlerin Lilly Grote. Nach dem Studium der Malerei und Kunsterziehung, arbeitete sie Fotografin, ehe sie 1986 mit Ulrike Herdin die Filmproduktion „SO 36 Film“ gründete.
Lilly Grote verwandelt das Innere von gefundenen und selbstgebauten Kästen in Boxen mit Eigenleben. Wie Chiharu Shiota in ihren Installationen, erschafft auch Lilly Grote ihre eigenen kleinen Welten, ihre eigenen kleinen Räume, in denen Wirklichkeit und Fantasie zu verschmelzen beginnen.
Joseph Cornell, der mit seinen Boxen den Begriff der Box als Kunstform des 20. Jahrhunderts belegt hat, war ebenso wie Marcel Duchamp ihr großes Vorbild. Dennoch sind ihre Boxen keine Weiterentwicklung des Cornellschen Ansatzes; Lilly Grote kreiert aus ihrem Utensilienlager, bestehend aus Wegwerfobjekten, Holz- und Metallstücken, Stofffetzen und oft auch technischen Apparaturen, ihre eigenen surrealen Welten. Während die älteren Boxen die montierte Erzählform (z.B. Meret Oppenheims Pelzchen trifft auf den nackten Löffel) betonen, bestechen die neuesten Boxen vor allem durch ihre Lichtinszenierung. Dieses geheimnisvolle Licht ist es, das die Boxen von Lilly Grote so einzigartig macht.