Das Haus am Lützowplatz zeigt die Malerin und Installationskünstlerin Anna Meyer in ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung in Berlin. Das letzte Mal wurde sie 2006 in der Galerie für zeitgenössische Kunst in Leipzig mit einer Solo-Schau in Deutschland präsentiert. Die von der Künstlerin behandelten Themen Gleichberechtigung, Klimawandel, Globalisierung, Rechtsruck und Digitalisierung werden in mehreren Bildserien aus den letzten Jahren greifbar und formen sich zu einer einheitlichen Erzählung über unsere von Krisen zerfurchte Gegenwart.
Der Ausstellungstitel „Hopesters“ (zusammengesetzt aus den Begriffen „Hope“ und „Hipster“) verweist auf widersprüchliche oder brüchige Allianzen bei der Bewältigung der Komplexität unserer Gegenwart. Es ist ein bewusst mehrdeutiger Begriff, der einerseits Hoffnung auf Veränderung durch Engagement machen will, aber auch die Kehrseite heutiger populistischer Protestbewegungen mit einschließt, wie etwa die Phänomene der französischen „Gelbwesten“ oder der sogenannten Querdenker.
Im Zentrum der Ausstellung steht der seit 2007 von Anna Meyer zusammengestellte Bilderatlas „Future Feminismus“. Dabei handelt es sich um eine Bildgeschichte oder Mnemosyne feministischer Kunst in Form von kleinen Studien auf Plexiglas, die als Rauminstallation an Nylonfäden hängen. Darstellungen weiblicher Körper von männlichen Künstlern wie Rubens, Courbet oder Lucian Freud stoßen auf ikonische Selbstbilder von Frauen aus der jüngeren Kunstgeschichte, wie etwa Lynda Benglis, Alice Neel, Marlene Haring, Birgit Jürgenssen, Maria Lassnig oder Sylvia Sleigh. Ergänzt werden diese Gegenüberstellungen unterschiedlicher Blickwinkel durch Bilder von Pop-Ikonen wie Courtney Love oder Patti Smith sowie Miniaturen eigener Selbstdarstellungen der Künstlerin aus den 1990er Jahren.
Anna Meyer entwickelte zu großen Zukunftsthemen ein sehr eigenwilliges malerisches Vokabular, das zur eigenen Um- und Neuorientierung veranlasst. Die Kunstgattung Malerei erscheint ihr als geeignetes Mittel, um ein „Amalgam“ aus der gesellschaftlich-politischen Realität und den digitalen/medialen Abbildern dieser Wirklichkeit zu formen. Malerei sei, so die Künstlerin, „eine demokratische und Ressourcen sparende Disziplin, in der das Leben mit der Kunst verschmilzt“.
Anna Meyer wurde 1964 in Schaffhausen geboren und hat seit 1987 in Wien ihren Lebensmittelpunkt.
Eine umfassende Begleitpublikation zur Ausstellung mit Texten von Patricia Grzonka, Raimar Stange, Barbara Steiner und Luisa Ziaja erscheint im Verlag für Moderne Kunst (VFMK).
224 Seiten, 235 × 297 mm
Schweizer Broschur
Buchhandelspreis: € 28,–
ISBN: 978-3-903572-11-9
Das Buch ist in begrenzter Anzahl zum
Sonderpreis von € 22,–
im Haus am Lützowplatz erhältlich.
Die Ausstellung wird von Marc Wellmann kuratiert. Die Publikation wird realisiert mit großzügiger Unterstützung vom:
und dem
Programm zur Ausstellung
22. Juli 202119.00 Uhr
Anna Meyer - Hopesters
Eröffnung 29. Juli 2021
19:00 Uhr
Anna Meyer - Hopsters
Künstleringespräch 19. August 2021
19:00 Uhr
Anna Meyer - Hopsters
Katalogpräsentation mit Anna Meyer + Konzert mit Peter Hein u.a. 26. August 2021
19:00 Uhr
Anna Meyer - Hopsters
Dialogischer Rundgang mit Raimar Stange und Marc Wellmann