
mit Werken von:
Ayami Awazuhara, Marie Borges, Mitya Churikov, Sara Clarke, Eva Funk, David Iselin-Ricketts, Jeff Ko , Moritz Lacler, Zarah Landes, Stephanie Li, Anton Matzke, Philipp Modersohn, Hannah Molter, Anna Lucia Nissen, Charlotte de Oliveira, Manfred Pernice, Ari Sariannidis, Claudia Scherling, Anna Szaflarski, Stefan Träger
Die Straße links runter- Nolleturm, oben die Möwen, auch Tschajka auf Russisch genannt und der Titel der letzten Ausstellung, dort oben im 11. Stock beim Zahnarzt. Spätmoderne in Klein auf dem Fensterbrett. Wäre sicher auch vor einem Regierungsgebäude möglich. Grösser natürlich. /faules Umzug / Ein gelenkiger Übergang zwischen Eierschalen – und Kalkweiß als Übung in Behandlung vorhandener Formen und Schichten des Interieurs. Die kleinen Stellen dazwischen werden deutlich. / aufgepasst / Gibt es Verbindungen zwischen Räumen?/ Grenzen sich Raum an Raum oder gibt es Zwischenräume? Dynamische Orte für Wechsel, Wandel und Kommunikation? Was kommt in dem neuen Raum an? / stets behandelt stehengeblieben / Verhindertes durchblättern eines Klatschmagazins. Zu schwer das Teil. Hier scheint sich was dazu zu gesellen! / stetig bestätigt / Umgekehrt: / abgepasst ungemischt geschminkt / geschlossene Transfer /Zwischen Silbergrauweissen sterilen Eierschale, Weiss-Weissen, mit edlem Parkett verlegten neonausgeleuchteten?! Für mich zu dem Raumort an dem ich stehe.
Das Ausstellungsplakat
Manfred Pernice und seine Klasse haben sich auf die speziellen Gegebenheiten der großen Galerie im Haus am Lützowplatz eingelassen und daraus ein Raumkonzept entwickelt, das auf einer Anfang des Jahres 2013 realisierten Klassenausstellung in einer Zahnarztpraxis am benachbarten Nollendorfplatz fußt und gleichzeitig die aktuelle Teilrenovierung der HaL-Ausstellungsräume mit aufnimmt. So werden die früher bewusst im gebrochenen Weiß gestrichenen Wände nun in einigen Räumen in Polarweiß erstrahlen, was als Assoziationskette über das Gefieder der Möwe (russisch: Tschajka) zurück zu den Weißabstufungen zeitgenössischer Dentalkosmetik führen könnte.
Das Projekt der Klasse Manfred Pernice am Haus am Lützowplatz ist nunmehr die 12. Ausstellung im Format „Professor and Students“. Die Reihe wurde 1995 von der früheren Künstlerischen Leiterin des HaL, Karin Pott, begründet und beinhaltete bislang Kooperationen mit unter anderem Valérie Favre (2010), Anthony Cragg (2006), Katharina Sieverding (2003), Rebecca Horn (2001), Marina Abramovic (1999) und Leiko Ikemura (1998). Das Konzept sieht die gemeinsame Präsentation von Arbeiten der Professoren mit ihren StudentInnen in einer gemeinschaftlich erarbeiteten Gruppenausstellung vor. Ein Aspekt dieser Ausstellungsreihe ist die Sichtbarmachung von Unterschieden und Parallelen zwischen den Lehrenden und Studierenden, verbunden mit einem generationsübergreifende Dialog im Medium einer Ausstellung, der auch Fragen nach der Lehrbarkeit und Professionalisierung von Kunst aufwirft.