Eröffnung am 21. September, 19 Uhr
Marion Eichmann ist keine Malerin im klassischen Sinne, aber sie denkt malerisch. Sie zeichnet viel und sie arbeitet mit Papier. Ihre Papierschnitte können kleinformatig sein oder ganze Räume füllen. Insbesondere in ihren ausufernden Installationen wird deutlich, woran die Künstlerin interessiert ist: An einem ästhetischen Abenteuer, an einem erhöhten Schweregrad der handwerklichen Umsetzung ihrer Erkundungen und einem alles verbindenden Farberlebnis. Das eine liegt im anderen und alle Aspekte bedingen einander. Ihr jüngstes Werk trägt den Titel „Laundromat“. Es entstand 2016/2017 und hat die Anmutung eines klassischen Waschsalons.
Alles ist in der für Marion Eichmann kennzeichnenden Papierschnitttechnik gefertigt, mit der die Künstlerin eine hohe Imitationsstufe erreicht. Hierfür legt sie zuerst Zeichnungen an, die dann mit Ausschnitten hochwertigen Canson-Fine- Art-Papiers beklebt werden. Zeichnungen bilden die Grundlage für alle Raumentwürfe. Die Künstlerin verräumlicht ihre Linien, indem sie die Bilder in Reliefform staffelt.
Eichmanns Realismusanspruch findet seinen Niederschlag in einer geradezu wahnsinnigen Nähe zum Detail, in einem Konzeptentwurf in Aus- einandersetzung mit der Natur und der Warenwelt, in der Wertschätzung von Plastizität und Farbkraft, im Spiel mit Fläche und Raum und im Einbringen von Überraschungen und Hintersinnigem. Aus ihm ergibt sich eine Inszenierung von Ordnung und Klarheit, die Einsicht ins Reale zu vermitteln vorgibt. In diesem Sinne richtet die Künstlerin ein Arsenal feinster kompositionstechnischer Lupen auf die zentralen Areale des Alltäglichen.
(Text; Christoph Tannert)
Zur Pressemitteilung der IG Metall
Fotos der Ausstellungseröffnung
Seit 2014 kooperiert das Haus am Lützowplatz mit dem IG Metall Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen und verantwortet zweimal im Jahr die Ausstellungen in dem 1929/30 von Erich Mendelsohn errichteten Haus des Deutschen Metallarbeiterverbandes an der Alten Jakobstraße.
Ausstellungsraum der IG Metall
Alte Jakobstraße 149
10969 Berlin
Öffnungszeiten:
Mo – Do von 9:00 bis 18:00 Uhr
Fr von 9:00 bis 14:30 Uhr
Eintritt frei