
Das Haus am Lützowplatz freut sich sehr, erstmals Arbeiten von Valérie Favre gemeinsam mit denen all ihrer bisherigen und aktuellen StudentInnen ihrer Malereiklasse der Universität der Künste Berlin zu zeigen.
Valérie Favre, 1959 in der französischen Schweiz geboren, hat erst nach einer Theater- und Filmlauf-bahn entdeckt, dass ihre größte Leidenschaft der Malerei gilt. Nachdem sie schnell zu einer der gefragtesten Malerinnen Frankreichs geworden war, siedelte sie 1998 von Paris nach Berlin über, wo sie seit 2006 an der Universität der Künste eine Professur für Malerei inne hat. Ihre Arbeiten werden in Museen und Galerien international ausgestellt.
Valérie Favres künstlerisches Werk scheint kein thematisches Tabu zu kennen: Ihr Œuvre wimmelt von seltsamen Figuren, die den Betrachtern interpretatorische Rätsel aufgeben und Neu-interpretationen von klassischen Sujets der Kunstgeschichte. Immer haben ihre Arbeiten jedoch ein gesellschaftskritisches Moment; immer halten sie der Gesellschaft den ungeliebten Spiegel vor.
In ihrer Selbstmord Serie (2003-2008), aus der wir in unserer Ausstellung neun Arbeiten zeigen, widmet sie sich dem in unserer Gesellschaft so häufig vorkommenden, aber dennoch gern verdrängtem Thema des Selbstmordes. Akribisch dekliniert sie anhand berühmter Selbstmorddarstellungen in der Malerei verschiedene Methoden, dem Leben selbst(bestimmt) ein Ende zu setzen.
So ist es nicht verwunderlich, dass Valérie Favre und ihre 43 ehemaligen und aktuellen StudentInnen ihrer Malereiklasse die Ausstellung als „Projekt für die Gegenwart“ betitelt haben. Ebenso wie das künstlerische Werk Favres, reflektieren und protokollieren die teilnehmenden KünstlerInnen in ihren Arbeiten das aktuelle Zeitgeschehen und stoßen uns Betrachter kritisch auf virulente Fragen der Gesellschaft.
Zur Verortung der Werke im Hier und Jetzt gesellen sich surreale und fiktive Elemente, die den jüngsten Semesterschwerpunkt von Valérie Favre – Fiktion – aufgreifen.
Anlässlich der Ausstellung erscheint ein Katalog mit freundlicher Unterstützung der Universität der Künste. Er ist in Zusammenarbeit mit den StudentInnen des Masterstudiengangs Kulturjournalismus der UdK Berlin entstanden.
Teilnehmende KünstlerInnen:
Maryna Baranovska, Marcus Becker, Nikola Breme, Mitya Churikov, Salome Chkheidze-Mohs, Adriana Ciudad, Kate Dervishi, Stephan Dill, Julia Döring, Cornelia Enderlein, Carola Ernst, Sae Esashi, Christopher Eymann, Peter Feiler, Selma Fener, Jan Vincent Franke, Surya Gied, Lara Goldmann, Lou Hoyer, Nicolai Huch, Ada Ihmels, Michelle Jezierski, Magda Korsinsky, Anna Kulka, Christopher Linke, Anna Marmer, David Moses, Jan Mövius, Yasue Nagatomo, Stefan Pfeiffer, Claudia Riedweg, Philipp Rößle, Julia Schlaak, Sina Schulze, Büke Schwarz, Anja Seidel, Philipp Sladkowski, Lea Steffens, Sabine Stützer, Lars Teichmann, Emeli Theander, Maximilian Leonhard Thiel, Renata Tumarova
Galerie im Hochparterre + Studiogalerie