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Unter dem Titel „Das Was Bleibt“ widmet das Haus am Lützowplatz dem Maler René Wirths (*1967) die erste institutionelle Einzelausstellung in Berlin.
René Wirths ist bekannt geworden für eine neuartige Form des Stilllebens. Die mit Bedacht ausgewählten Gegenstände, die er als „Modell“ in sein Atelier holt, verwandeln sich dabei auf großformatigen Leinwänden zu eigentümlichen Bildobjekten. Sie zeichnen sich durch die strenge Auf- oder Profilansicht der Gegenstände, durch die bild- bzw. rahmenfüllende Komposition, durch den neutralen, „laborkalten Hintergrund“ (Hanno Rauterberg), durch den bisweilen enormen Vergrößerungsfaktor sowie durch die verblüffende Detailgenauigkeit bei der Ausführung, die das jeweilige Ding zu einem auf Augenhöhe schwebenden Bildgegenstand werden lassen, aus. Die Malerei erscheint dabei als Medium einer Analyse über das Wesen bildlicher Repräsentation.
In der Ausstellung ist René Wirths zudem als Porträtist erlebbar. Beide Gattungen ergänzen und durchdringen sich in seinem Werk auf vielfältige Weise und gründen sich auf einen zutiefst sozial verstandenen Humanismus und den eigenen Körper als Medium der Wahrnehmung.
René Wirths, 1967 geboren in Waldbröl, ist in Berlin aufgewachsen und hat von 1992-1998 an der Berliner Hochschule der Künste (heute UdK) studiert, zuletzt als Meisterschüler von Wolfgang Petrick.
Begegnungen
Im Rahmen der Ausstellung finden an sieben Samstagen öffentliche Porträtsitzungen statt.
Für die Bildnis-Serie „Begegnungen“, die bereits mehr als 100 Arbeiten umfasst und auch Teil der Ausstellung ist, sucht René Wirths Projekt- bzw. Gesprächspartner an folgenden Terminen (jeweils 14–18 Uhr):
4. Februar 2017
11. Februar 2017
18. Februar 2017
25. Februar 2017
4. März 2017
11. März 2017
18. März 2017
Vorherige Anmeldung erforderlich unter office@hal-berlin.de
(mit weiteren Informationen zum Auswahlprozess)
Der zur Ausstellung erscheinende Katalog wurde gemeinsam mit dem Kunstverein Bremerhaven herausgegeben. Preis in der Ausstellung: 9,- €
Zur Webseite des Künstlers.
Pressestimmen (Auswahl):
Tagesspiegel: „René Wirths malt Dinge. Viel größer als in Wirklichkeit erscheinen sie, aber merkwürdigerweise nicht überdimensioniert – sondern gerade richtig, um die fein dokumentierten Oberflächen genau unter die Lupe zu nehmen. Man tritt näher. Der Fußball ist mannshoch, das Tonbandgerät mächtig wie ein Wandschrank: Blow Up mit Retrocharme.“ (Elke Linda Buchholz)
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Radio eins: „Vielleicht sollten Sie der Schüssel, aus der Sie Ihr Müsli essen, oder dem Messer, mit dem sie Butter auf Ihr Brot schmieren, mehr Beachtung schenken. Denn in banalen Alltagsgegenständen steckt manchmal mehr Wahrheit, als wir denken.“ (Marie Kaiser)
Zur Kunstkritik
Berliner Zeitung: „Sie scheinen vor unseren Augen zu schweben, und so erscheint einem diese Malerei dokumentarisch, emotionslos und doch zugleich auch surreal, gerichtet auf die Essenz der Dinge unseres Alltags.“ (Ingeborg Ruthe)
Printausgabe, vom 2. März 2017, S. 7
Qiez: „Höflich will ich mir den von ihm geschenkten Katalog und eine Einladung zu seiner Vernissage in die Tasche stecken. „Du weißt schon, dass das alles gemalt ist, oder?“ Ich schlage den Katalog noch einmal auf. Das ist tatsächlich unfassbar. All diese Gegenstände sollen gemalt sein? Dreidimensional, perfekt, detailgenau.“ (Gerlinde Jänicke)
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Junge Welt: „Niemals hat man einen Umzugskarton so aufmerksam betrachtet wie diesen hier, den Wirths im Maßstab von fast 1:1 auf die Leinwand brachte. Man denkt über die Dinge nach, die die Schrammen auf der Pappe verursacht haben mögen. Objekte, die vielleicht reingepackt wurden, Hände, die sie packten, Wohnungen, die sich in den Karton entleerten und sich aus ihm füllten, tauchen vor dem inneren Auge auf.“ (Tom Mustroph)
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Fotograf des Banner-Bildes: Eric Tschernow
Opening: Thursday, January 19, 2017, 19h
Under the title “Das Was Bleibt” [What Remains] Haus am Lützowplatz presents the painter René Wirths (b. 1967) in his first institutional solo exhibition in Berlin.
René Wirths is best known for a novel form of still life. The carefully selected items that he brings to his studio as „models“ turn into peculiar image objects on large-format canvases. They are characterized by strict top or profile views of the objects, by their image- or frame-filling composition, by a neutral „laboratory-cold background“ (Hanno Rauterberg), by at times enormous magnification and amazing detail, turning the particular thing at hand into an image object floating at eye level. Painting ostensibly becomes a medium to analyze the essence of pictorial representation.
The exhibition also presents René Wirths as a portraitist. Both genres complement and penetrate his work in a variety of ways, and are grounded in a profoundly community-oriented humanism and in the body as a medium of perception.
René Wirths, born in Waldbröl, was raised in Berlin, studied at the Berlin Hochschule der Künste (today’s UdK) from 1992 to 1998, most recently as a master student of Wolfgang Petrick.
Encounters
In the framework of the exhibition, public portrait sessions take place on seven Saturdays.
René Wirths is seeking project and conversation partners for the portrait series “ Begegnungen” [Encounters], which encompasses more than 100 works and is also part of the exhibition, on the following dates (14-18h, respectively):
February 4, 2017
February 11, 2017
February 18, 2017
February 25, 2017
March 4, 2017
March 11, 2017
March 18, 2017
Prior notification required under office@hal-berlin.de
(with further information about the selection process)
An exhibition catalogue has been published together with Kunstverein Bremerhaven.
Price in within the framework of the exhibition: 9,- €
Visit the artist’s website.
Photographer, banner image: Eric Tschernow