Veranstaltung

Amy Ball, WROL, 2018. Photo: Viviana Abelson

17. August 2018
19.00 Uhr
Performance
Amy Ball – Women

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Performance im Rahmen des Projektes:
ASSEMBLE (Curated by Adela Yawitz and Anna Gien)

 

In ihrer neuen Performance setzt Amy Ball ihre Untersuchung geschlechtlicher Kodierungen von Räumen und Architekturen fort. Darin verhandelt die Künstlerin die Sichtbarkeit von Gruppen und historischen Figuren, die sich ohne Weiteres nicht in die Dualität maskulin-öffentlichen und weiblichem-privaten Raums eingliedern lassen. Ball zeigt eine neue Videoarbeit, die in Kanadas entlegenem Yukon Territorium gefilmt wurde, wo sie aufwuchs. In dem Film verschaltet die Künstlerin die ausschweifenden Landschaften mit der Figur eines einsamen Motocross Fahrers, der maskiert und anonym bleibt. Die Beziehung des Bikers zu der Weite der Einöde wird zum Hintergrund Balls Überlagerungen von Sprache und Sound in ihrer Live-Performance.

Amy Ball (*1987, Dawson City, Kanada) arbeitet mit Klang, Skulptur, Performance und Video sowie mit Kurzgeschichten, Text und Zeichnungen. Ihre Arbeit wurde gezeigt und aufgeführt im Kunstverein Göttingen; KW Institute for Contemporary Art, Berlin; The Banff Center (Canada) and the Rijksakademie (Amsterdam).

ASSEMBLE ist eine Reihe neuer Performances für verschiedene Kunstinstitutionen in Berlin. Die monatlichen Veranstaltungen der Serie bewegen sich parasitär durch die ausgewählten Kunsträume und ergänzen deren reguläres Programm durch performative künstlerische Interventionen. ASSEMBLE lädt Künstler*innen ein, deren Praxis sich mit der Frage nach öffentlichem Raum und der Formierung von Identitäten in ihm beschäftigt, um eine ortsspezifische Arbeit für eine Berliner Institution zu entwickeln. Für die teilnehmenden Künstler*innen sind die Funktionen des Körpers als Medium des Ausdrucks und als politisches Subjekt untrennbar miteinander verschränkt. Der Körper ist ein Medium der Kommunikation und hat als solches eine spezifische Bedeutung in der Öffentlichkeit. Er wird zum Austragungsort individueller und sozialer Projektionen, die über seine physischen Realitäten hinaus gehen.

Die Praxis der Künstler*innen bewegen Menschen, bringen sie zusammen oder zwingen sie, sich mit den Gruppenzugehörigkeiten und Einschreibungen ihres eigenen Körpers auseinander zu setzen. In ihren Performances für ASSEMBLE untersuchen und verhandeln die Künstler*innen die Potentiale einer Versammlung, die Frage nach der Öffentlichkeit der Kunstinstitution und die Konfrontation des privaten Körpers mit dem öffentlichen Raum.

ASSEMBLE untersucht die Bedingungen, unter denen manche Körper sichtbar werden, während andere unsichtbar bleiben, exponiert oder herabgewürdigt werden; wie sich Gruppen bilden und auflösen, sowie Momente der Beziehung zwischen Körpern in einer hyper-individualisierten Lebenswelt. Im Verlauf der Serie zeigen die Performances mögliche Formen öffentlicher Versammlungen, Widerstände oder Identitäten auf und betrachten die Möglichkeiten kollektiver und individueller Handlungen im öffentlichen, privaten und institutionellen Raum.

Anna Gien und Adela Yawitz sind beide unabhängige Kuratorinnen und Autorinnen in Berlin. Sie begannen 2015 ihre lebhafte und diskursive Zusammenarbeit zu Performancekunst, institutionelle Landschaft und künstlerische Produktion. Im Jahr 2017 entwickelten sie das Konzept für ASSEMBLE, eine wandernde „parasitäre“ Performance-Serie und eine nicht institutionelle verankerte Plattform für die Produktion und Präsentation innovativer Performance-Arbeit.

 


 

Amy Ball’s new performance continues her research of gendered codings of space and architecture, examining sub-communities and historical figures that do not fit neatly into the dualism of masculine outdoors vs. feminine interiors. Ball presents a new video piece shot in Canada’s remote Yukon territory, where she grew up. It pairs the region’s expansive landscapes with a lone dirt-biker, who remains masked and anonymous. The rider’s relationship to the natural terrain forms the backdrop to Ball’s layering of language and sound in her live performance.

Amy Ball (*1987, Dawson City, Canada) works with sound, sculpture, performance and video, as well as short stories, texts and drawing. Her work has been exhibited and performed at the Kunstverein Göttingen; KW Institute for Contemporary Art, Berlin; The Banff Center, Canada and the Rijksakademie, Amsterdam.

ASSEMBLE is a series of new performances for art institutions throughout Berlin. Its monthly events move through art venues parasitically, adding live artworks to the institutions’ regular programs.

ASSEMBLE invites artists working with public space, and formation of identities within it, to create a site-specific piece for a Berlin venue. For the participating artists, bodies are tools for expression as well as political subjects, inseparably; the body is a medium of communication, and as such has a public meaning, a projection beyond the realities of skin and flesh. Their practices move people, bring them together, or force them to contend with their own bodies’ groupings and determinations. In their performances for ASSEMBLE, the artists consider the potentials of a gathering, the public dimension of their venue, and the transformation of the private body through public appearance.

ASSEMBLE looks at the conditions in which some bodies become visible in public, while others are hidden, exposed or discounted; how groups form and disperse; and moments of interdependence amongst bodies in an otherwise hyper-individualized environment. Over the course of the series, the performances suggest forms of public gatherings, resistance, or identities; and consider possibilities for action in public, private, and institutional spaces.

Anna Gien and Adela Yawitz are both independent curators and writers based in Berlin. They met in 2015 and have since started creative conversations and collaborations on performance art, the institutional landscape, and artistic production. In 2017 they developed the concept for ASSEMBLE, a traveling ‘parasitic’ performance series and a non-institutional platform for producing and presenting innovative performance work.

 

Weitere Informationen:

Zum Facebook-Event

 

 

Mit freundlicher Unterstützung von/support provided by:

Hauptstadtkulturfonds, The Embassy of Canada

 

 

 

 


Pressestimmen:

tip Berlin 9.8. – 22.08.2018: „Mit der Arbeit „Women“ der Kanadierin Amy Ball startet eine außergewöhnliche Reihe monatlicher Performances“

 

taz plan: 16.08.2018: „Geschlechtliche Kodierungen von Räumen und Architekturen wird sie auch jetzt am Lützowplatz wieder sichtabr machen, wenn sie in ihrer neuen Videoarbeit einen […] maskierten Biker, vor die ausschweifenden Landschaften am Yukon in Kanada legt.“ (soj)

 

Ticket im Tagesspiegel: 16. – 22.08.2018: „Die künstlerin Amy Ball beschäftigt sich mit der Dualität von öffentlich-maskulinem und weiblich-privatem Raum.“

 

taz plan: 17.08.2018: Sie verschaltet die Landschaften mit der Figur eines maskierten Motorcrossfahrers; die Beziehung des Bikers zur Einöde wird zum Hintergrund von Balls Überlagerungen von Sprache und Sound in ihrer Live-Performance.

 

taz die Tageszeitung: 24.08.2018: „Die Künstlerin Amy Ball zeigt in ihrer Wochenendinstalation im Haus am Lützowplatz Geschlechterklischees und deckt in ihrer Performance banale Alltagsprobleme der Konsumgesellschaft auf.“ (Lorina Speder)

 

Gallerytalk.net: 14.08.2018: Amy Balls künstlerische Praxis bewegt sich zwischen Sound, Skulptur, Performance und Video sowie Sprache und Text. (Marie-Therese Bruglacher) Zum Artikel

 

Monopol 17.08.2018: „Als Meisterschülerin von Douglas Gordon kennst sich die in Kanada geborerne Amy Ball aus mit Bewegtbild: Das Haus am Lützowplatz präsentiert Balls neue Videoarbeit, die im entlegenen Yukon-Territorium in Kanada gefilmt wurde. Zum Artikel