Veranstaltung

Produktionsbild aus „Der Erlösungskomplex“ (Forum DCCA, 2023)

28. Juni 2023
19.00 Uhr
Filmvorführung mit Diskussion
Fabian Bechtle und Leon Kahane

“Antisemitismus als Kulturtechnik”

Filmvorführung und Gespräch „Der Erlösungskomplex“ mit Fabian Bechtle und Leon Kahane vom Forum demokratische Kultur und zeitgenössische Kunst (Forum DCCA)

 

In Deutschland haben Künstler haben Volk und Kunst zu einem Begriff verwoben. Diese utopische Einheit bedeutete für jene Künstler eine kulturelle Emanzipation aus allem, was sie als jüdisch empfanden. Dementsprechend stellten Juden und die jüdische Kultur stets eine Bedrohung für sie dar. Der Antisemitismus wurde ein fester Bestandteil ihrer Vision von einer freien Welt. Die Relevanz dieser Künstler und ihrer Weltbilder hat darunter bis heute nicht gelitten. Heute scheint niemand genau zu wissen, was Antisemitismus eigentlich ist. Vielmehr sieht man die Kunst und ihre Freiheit vom ungerechten Vorwurf der Judenfeindschaft bedroht, sobald der antisemitische Kern dieser Weltbilder kritisiert wird.

 

„Es ist relativ neu, dass über die kulturellen Dimensionen des Antisemitismus auch in der Gegenwartskunst debattiert wird. Dabei war Antisemitismus schon immer Teil des Zeitgeistes. Über die Sprache und die Bilder der Kunst wurde der Antisemitismus schon immer popularisiert. Um diese Kontinuität geht es in unserem Film ‚Der Erlösungskomplex‘.“ (Forum DCCA)

 

Das Forum demokratische Kultur und zeitgenössische Kunst (Forum DCCA) ist ein Ort für künstlerische Kulturkritik. Es wurde 2018 als ein Projekt der Amadeu-Antonio-Stiftung von den Künstlern Fabian Bechtle und Leon Kahane gegründet. In Kooperation mit Kulturinstitutionen produziert das Forum künstlerische Beiträge und Begleitprogramme, die sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten sowie kulturellen Kontinuitäten von Antisemitismus und Rassismus auseinandersetzen.

 

Bisherige Aktivitäten des Forums umfassten u.a. die Tagung „Antisemitismus als Kontinuität kulturpessimistischer Weltbilder“ im Neuen Berliner Kunstverein, die Diskussionsveranstaltung „um des lieben Frieden willen“ im Museum der bildenden Künste Leipzig, die Diskussionsreihe „Kontinuitäten des Antisemitismus“ in der Volksbühne Berlin (2019-21), die Videovorträge „Antimoderne Kontinuitäten“ für das Weserburg Museum für Moderne Kunst in Bremen, die Produktion der „Forum Infoclips“ im Rahmen der Ausstellung „I will survive“ von Hito Steyerl im Düsseldorfer K21, die Ausstellung „Forum TV“ im Traklhaus Salzburg, der Podcast „Antisemitismus im Kunstfeld“, die Filmproduktion „Freiham/Neuaubing“ für das Projekt Departure Neuaubing des NS-Dokumentationszentrums in München sowie die Austellung „Walhalla to Birkenau“ in der Kunsthalle Osnabrück (2022).

 

Zur Ausstellung

 

Eintritt: frei