
Die Ausstellung „Margret Eicher. Lob der Malkunst“ ist eine Kooperation mit dem Museum Villa Stuck in München und die Fortsetzung des Projektes in der Wahlheimatstadt der Künstlerin (geboren 1955 in Viersen).
Margret Eicher ruft bei ihren digitalen Tapisserien den Nimbus einer Kunstform auf, die sich vor allem im Kontext höfischer Repräsentation entfaltet hat. Diese Sonderform der Textilkunst ist mittlerweile fast vollständig von ihrer bürgerlichen Variante, der Tapete, verdrängt worden; doch rufen Bildteppiche starke materialikonografische Assoziationen hervor, die auf den ursprünglichen Funktionszusammenhang verweisen. Die sogenannte Bildwirkerei, auf die sich Margret Eichers künstlerische Praxis seit 2000 bezieht, ist in Europa seit dem Hochmittelalter nachweisbar.
Margret Eicher lässt ihre Tapisserien computerbasiert in einem industriellen Jacquard-Verfahren in Flandern weben. Sie fungieren als Träger digital erzeugter Bildcollagen, deren Elemente sowohl aus dem Fundus der Kunstgeschichte als auch aus dem schier unerschöpflichen Reservoir zeitgenössischer Massenmedien stammen. Eines ihrer Themen sind die medial überhöhten »Helden« der Gegenwart − Sportler, Models, Film- und Musikstars −, die sie mit Formeln und Versatzstücken der Vergangenheit kreuzt und überblendet. Die höfische Tradition der Tapisserien transportiert diesen Diskurs auch auf formaler Ebene.
Ihre Referenzen und Vorlagen werden in der Regel deutlich markiert, etwa durch entsprechende Titel oder auch durch die Veröffentlichung der Bildquellen. Häufig paraphrasiert sie auch bekannte Gemälde der Kunstgeschichte. Es geht ihr dabei letztlich nicht um ein vertracktes hermeneutisches Spiel für Eingeweihte, sondern um eine offen ausgesprochene Einladung, den ausgelegten Spuren zu folgen.
Es erscheint in der Dr. Cantz’sche Verlagsgesellschaft eine Publikation mit Texten von Michael Buhrs, Direktor vom Museum Villa Stuck, München, und Marc Wellmann, künstlerischer Leiter vom Haus am Lützowplatz, Berlin, sowie mit Neuaufnahmen und Installationsansichten aller in beiden Ausstellungen gezeigten Arbeiten.
Den Beteiligten des Projektes ist bewusst, dass diese Ausstellung wegen des anhaltenden Corona-Lockdowns mit großer Wahrscheinlichkeit leider von keinem Präsenzpublikum erlebt werden kann. In Reaktion darauf ist das Online-Vermittlungsprogramm entwickelt worden.
LIVE ONLINE RUNDGÄNGE
Besucher*innen werden mit einem persönlichen Assistenten/einer persönlichen Assistentin über Zoom in einer Videokonferenz verbunden. Die Person verwendet ein mobiles Endgerät und geht so mit Ihnen durch die Ausstellungsräume. Während der Führung besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich miteinander auszutauschen
Während er Laufzeit ab dem 9. Februar jeweils Di bis Fr 12-16 Uhr zur vollen Stunde mit maximal 10 Teilnehmenden. Dauer 45 Minuten.
Jeweils am Dienstag um 15 Uhr ist Margret Eicher als Gesprächspartnerin zugeschaltet.
Vorherige Anmeldung sind erforderlich und über diesen Link möglich (ab dem 1. Februar 2021).
DIGITALER DIALOG
Margret Eicher im Gespräch mit Dr. Stephan Berg, Intendant Kunstmuseum Bonn, Honorarprofessor Kunstakademie Braunschweig
Donnerstag, 11. Februar, 16 Uhr
Margret Eicher im Gespräch mit Dr. Reinhard Spieler, Kunsthistoriker, Direktor des Sprengel Museums in Hannover
Donnerstag, 18. Februar, 16 Uhr
Margret Eicher im Gespräch mit Dr. Sebastian Baden, Kurator zeitgenössische Kunst und Skulptur, Kunsthalle Mannheim
Donnerstag, 25. Februar, 16 Uhr
Margret Eicher im Gespräch mit Wolfgang Ullrich, Kunsthistoriker, Autor und Kulturwissenschaftler, Leipzig
Donnerstag, 05. März, 18 Uhr
Die Gespräche finden live statt und sind auf eine Dauer einer Stunde angelegt. Im Anschluss daran können die Teilnehmenden Fragen stellen.
Eine vorherige Anmeldung für diese Veranstaltungen ist erforderlich und ab dem 1. Februar über diesen Link möglich:
https://visit-hal.as.me/schedule.php
DIGITALE VERNISSAGE
Freitag, 5. Februar, 18 Uhr
Mit Dr. Marc Wellmann, künstlerischer Leiter Haus am Lützowplatz, und Margret Eicher
DIGITALE FINISSAGE
Donnerstag, 11 März, 16 Uhr
Mit Dr. Marc Wellmann, künstlerischer Leiter Haus am Lützowplatz und Michael Buhrs, Direktor Museum, Villa Stuck
Diese beiden Veranstaltungen können ohne vorherige Anmeldungen als Zoom-Webinar besucht werden. Die entsprechenden Links sind auf den Seiten der Veranstaltungen hinterlegt.
#margreteicherhal
Zur Webseite der Künstlerin
Programm zur Ausstellung
05. Februar 202118:00 Uhr
DIGITALE ERÖFFNUNG
Margret Eicher – Lob der Malkunst 11. Februar 2021
16.00 Uhr
DIGITALER DIALOG
Margret Eicher im Gespräch mit Stephan Berg 18. Februar 2021
16.00 Uhr
DIGITALER DIALOG
Margret Eicher im Gespräch mit Reinhard Spieler 25. Februar 2021
16.00 Uhr
DIGITALER DIALOG
Margret Eicher im Gespräch mit Sebastian Baden 05. März 2021
18.00 Uhr
DIGITALER DIALOG
Margret Eicher im Gespräch mit Wolfgang Ullrich 11. März 2021
16.00 Uhr
DIGITALE FINISSAGE
Marc Wellmann im Gespräch mit Michael Buhrs